Der Textgebundene Aufsatz
  Die Kurzgeschichte
 

     D i e   K u r z g e s c h i c h t e 

Grundsätzliche Begriffsbestimmung einer Kurzgeschichte:

Die Textsorte der Kurzgeschichte gehört zu den literarischen/poetischen Stilformen, daher wird sie bei diversen Auffälligkeiten und Gliederungspunkten differenzierter behandelt als eine Text der journalistischen Form: Bei der Kurzgeschichte wird in der Gliederung der Punkt „Textäußeres“ durch „Charakterisierung der Hauptperson“ ersetzt, denn das Textäußere weist bei einer Kurzgeschichte keine Merkmale auf, die von Bedeutung wären. Eine Kurzgeschichte beschäftigt sich immer mit Alltagsmenschen, insbesondere mit einer speziellen Alltagssituation, die für die Hauptperson von besonderer Bedeutung ist. Sie stellt nämlich in ihrem Leben einen Wendepunkt dar – solch eine Situation könnte grundsätzlich jedem von uns begegnen. Der Charakter einer Person wird durch direkte und indirekte Beschreibungen so deutlich umrissen, dass der Leser sich ein klares Bild machen kann. Die Kurzgeschichte beginnt immer unmittelbar, das heißt sie besitzt keine Einleitung, sondern beginnt sofort mit dem Geschehen. Ebenso endet die Kurzgeschichte offen, sie bietet keine Lösung für die im Text dargestellten Probleme. Somit wird der Leser miteinbezogen, der sich sein eigenes Ende denken soll. Ein weiteres Merkmal wäre, dass es nur einen Handlungsstrang gibt, das bedeutet, dass nur eine Geschichte ohne Nebenhandlungen geschrieben wurde. Da die Kurzgeschichte jeden ansprechen möchte, bedient sie sich der Alltagssprache, daher wird häufig Umgangssprache eingesetzt, es tauchen wörtliche Reden in Dialogen und Monologen auf. Dadurch wirkt der Text lebendiger und ist leicht verständlich. Darüber hinaus kommen häufig Symbole vor, denn das Symbol bildet das Grundgerüst der Kurzgeschichte und steht für die Aussage der Geschichte. Die Sätze dieser Textsorte sind meist kurz, es können aber auch Satzgefüge und Satzreihen verwendet werden. Ellipsen und Einwortsätze gehören ebenfalls zum alltäglichen Sprechen, weshalb sie in der Kurzgeschichte Verwendung finden. Die Wortwahl ist eher schlicht und einfach, nur selten fallen spezielle Fach- oder Fremdwörter auf. Der Verfasser einer Kurzgeschichte stellt ein menschliches Problem in den Mittelpunkt, etwa einen Gewissenkonflikt oder die Sinnlosigkeit von Kriegen. Wichtig ist hier vor allem die Allgemeingültigkeit. Da diese Textsorte einen offenen Schluss aufweist - somit wird keine Lösung gegeben - dadurch wird der Leser gefühlsmäßig angesprochen und zu einer eigenen Stellungnahme hingeführt. Die Kurzgeschichte löst oft Betroffenheit aus, sie kann auch sehr amüsant sein und Unterhaltungswert besitzen.
Textsortenmerkmale:

·        Die Kurzgeschichte beginnt immer unmittelbar, das heißt: sie besitzt keine direkte Einleitung.
·        Diese Textsorte behandelt nur ein Thema, also es gibt nur einen Handlungsstrang.
·        Meistens wird eine Alltagssituation behandelt
·        Merkmale der Sprache
·        [oft fehlen Ortsangaben]
·        Die Kurzgeschichte bietet keine Lösung für ihm Text aufgeworfene Probleme  -> offener Schluss
Autorenabsicht:

·        Der Autor/Die Autorin möchte ein menschliches Problem in den Mittelpunkt stellen.
·        Der Leser/Die Leserin möchte gefühlsmäßig angesprochen werden.
·        Oft soll diese Textsorte die Leser zu einer Stellungnahme bewegen.
·        Der Verfasser/Die Verfasserin möchte meistens auf einem höheren Nivea unterhalten und zum Nachdenken anregen.
·        [Eher selten übt die Kurzgeschichte an Personen des öffentlichen Lebens oder Entwicklungen Kritik: Dies kann zu den Autorenabsichten des Kommentars gehören.]

Die Charakterisierung der Hauptperson:
 
Falls ein literarischer Text zu bearbeiten ist, ersetzt der Aufgabensteller eine Beschreibung des – hier nichts-sagenden – Textäußeren häufig durch eine Charakterisierung der Hauptperson oder Hauptpersonen.
 
Die Hauptperson kann man mithilfe folgender Fragen ermitteln
  • Wer sind die Handlungsträger?
  • Wer vermittelt die Aussage des Textes?
 
Im Allgemeinen sind die Hauptpersonen sehr leicht daran zu erkennen, dass sie die Handlung dominieren und vorantreiben. Sie tauchen viel häufiger auf, als andere Personen.
 
Wie kann man etwas über den Charakter der Hauptperson herausfinden?
 
1. Man sucht sich alle äußeren Angaben zu den Hauptpersonen, die im Text zu finden sind, heraus. Diese können sein:
  • Name
  • Alter
  • Äußeres Erscheinungsbild [z.B. Größe, Körperbau, Haarfarbe, Gesichtszüge, Kleidung, besondere Auffälligkeiten]
  • persönliche Lebensumstände [z.B. Beruf, Wohnort, familiäre Situation, soziales Umfeld]
 
2. Man beschreibt die Charaktereigenschaften der Hauptperson. Diese können sein:
  • typische Verhaltensweisen [z.B. Art, sich zu bewegen oder zu sprechen, Verhalten gegenüber den Mitmenschen, gegenüber Tieren, gegenüber der Umwelt]
  • typische Eigenschaften [z.B. Mut, Ängstlichkeit, Fleiß, ausgeprägter Gerechtigkeitssinn, Neigung zu Optimismus oder Pessimismus]
  • Wertvorstellungen
  • Wünsche
Die Charakterzüge einer Person können direkt beschrieben oder sich indirekt zu aus ihrem Verhalten erschließen lassen.
 
Wie arbeitet man die gefundenen Details aus?
  1. Man stellt die direkt und indirekt gefundenen Daten mit Querverweisen aus dem Text detailliert und übersichtlich dar.
  2. Man belegt diese mit Zitaten oder zumindest mit Zeilenangabe!
  3. Nun bindet man die Darstellung in den Gesamtzusammenhang der Geschichte ein, sodass sie verständlich bleibt.
 
 

 
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