Der Textgebundene Aufsatz
  Die Glosse
 

                             D i e   G l o s s e 

Grundsätzliche Begriffsbestimmung einer Glosse:

Die Glosse zählt als einer der witzigsten und impulsantesten journalistischen Stilformen. Typische Mittel um diesen Effekt zu erreichen sind Neologismen, Hyperbeln, Metaphern, Ironie, Selbstironie, Personifikationen und die Vergleiche. Ebenso weist die Glosse Umgangssprache und vorwiegend kurze Sätze, Ellipsen, Parataxen und Einwortsätze auf. Diese Textsorte nimmt ein gesellschaftliches Problem oder Missstände aufs Korn, dabei soll das angesprochen Thema überspitzt behandelt werden und der lächerlich preisgegeben werden. Ferner beschäftigt sich die Glosse meistens mit einer allgemeinen Zeiterscheinung; allerdings nimmt sie eher eine aktuelles Geschehen oder Ereignis aufs Korn als eine sterile Nachricht. Oft bezieht sie sich auf Alltagssituationen und drückt klar die Meinung des Autors aus, dabei beschränkt sich diese Textsorte immer nur auf ein Thema. Der Aufbau ist bei der Glosse immer gleich: Das Thema wird zunächst angesprochen, dann wird es an Beispielen veranschaulicht und deutlich überspitzt behandelt. Auf jeden Fall ist die Übersteigerung in der Darstellung, der Umschwung ins Unrealistische und die Pointe – ein überraschend, geistreicher Schluss – typisch. Die Glosse erscheint üblicherweise in Zeitungen, aber vor allem Zeitschriften und hat dort auch ihren festen Platz. Abgesehen vom Titel hebt sie sich oft durch einen anderen Schrifttyp und eine Umrahmung von den übrigen Texten ab. Als Ergänzung zum Thema sind in der Nähe der ab und zu Karikaturen, Zeichnungen oder Bilder zu finden. Hin und wieder zeigt ein Foto den Autor/die Autorin des Textes. Der Verfasser nimmt hier ein Thema auf, das ihm am Herzen liegt oder zu dem er zumindest deutlich seine Meinung äußern möchte. Allerdings ist diese Meinungsäußerung nicht immer ganz ernst zu nehmen; schließlich ist sie überspitzt dargestellt und unrealistische behandelt worden. Sie dient also auch der Unterhaltung durch eine witzige und spöttische Darstellungsform. Daneben will der Autor auf eine Zeiterscheinung aufmerksam machen, die sonst vielleicht im Stress und der Hektik des Alltags untergehen würde. Die Glosse möchte den Leser dazu bringen, sich über seine Einstellung zu einer ganz Zeiterscheinung klar zu werden und dabei sein eigenes Verhalten zu überprüfen. Dabei kann er sich sogar regelrecht ertappt fühlen.
Textsortenmerkmale:

·        Verwendung typischer Stilmittel der Übertreibung und Ironie.
·        Übersteigerung in der Darstellung
·        Umschwung ins Unrealistische
·        Beschränkt sich auf ein Thema
·        Effektvoller Abschluss mittels einer Pointe
 
Autorenabsicht:

·        Der Autor/Die Autorin will auf eine spritzige Art und Weise unterhalten.
·        Meistens wird in einer Glosse auf eine Alltagssituation verwiesen – die im Stress und der Hektik des täglichen Lebens häufig untertauchen würde.
·        Auch die Glosse will zum Nachdenken anregen und erwirken, dass sich die Leser mit dem, im Text angesprochenen Thema, identifizieren und über ihr eigenes Verhalten – im Bezug auf dieses bestimmte Thema – überprüfen.
 

 
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